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Weltfrauentag: Frauen endlich entlasten!

Faire Löhne, sichere Pensionen und gerechte Verteilung der Care-Arbeit – jetzt umsetzen!

ÖGB-Frauen fordern & stellen klar: Um Frauen zu entlasten, braucht es bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Absicherung und eine gerechte Aufteilung der unbezahlten Arbeit. Adobe Stock / Dragon Images

„Jedes Jahr am 8. März hören wir wohlwollende Worte. Doch was wir brauchen, sind endlich handfeste Verbesserungen! Frauen stemmen immer noch die Hauptlast in Beruf und Familie – im Gegenzug werden sie dafür jedoch schlechter bezahlt, häufig in Teilzeit gedrängt und mit finanziellen Nachteilen bis ins hohe Alter. Das muss sich ändern!“, fordert Christa Hörmann, stv. ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende. Die ÖGB-Frauen stellen klar: Um Frauen zu entlasten, braucht es bessere Arbeitsbedingungen, finanzielle Absicherung und eine gerechte Aufteilung der unbezahlten Arbeit.

Faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen

Frauen erhalten im Schnitt 40 Prozent weniger Pension als Männer. Jede dritte Frau schafft es gar nicht direkt aus der Erwerbsarbeit in die Pension. „Das zeigt klar: Die Bedingungen sind nicht tragbar! Alternsgerechte Arbeitsplätze, echte Gesundheitsprävention und faire Löhne sind die Grundlage, damit Frauen finanziell unabhängig sein können. Wer bis zur Pension arbeiten kann, hat eine Zukunft ohne Armut“, betont Hörmann.

Die Bedingungen sind nicht tragbar! Alternsgerechte Arbeitsplätze, echte Gesundheitsprävention und faire Löhne sind die Grundlage, damit Frauen finanziell unabhängig sein können. Wer bis zur Pension arbeiten kann, hat eine Zukunft ohne Armut!

Christa Hörmann, stv. ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende

Finanzielle Absicherung garantieren

568.000 Frauen in Österreich sind von Einkommensarmut betroffen - das sind 13 Prozent! Besonders Alleinerzieherinnen geraten immer stärker unter Druck. „Wenn das Einkommen kaum zum Leben reicht, ist das eine Schande! Wir fordern daher höhere Löhne und Gehälter für frauendominierte Branchen. Kein Mensch, der arbeitet, soll arm sein – das gilt erst recht für Frauen!“, stellt die Gewerkschafterin klar.

Care-Arbeit gerecht verteilen

Frauen leisten 60 Prozent der unbezahlten Care-Arbeit – das entspricht einem wirtschaftlichen Gegenwert von über 100 Milliarden Euro. Während der Pandemie waren es sogar 17,5 Stunden mehr pro Woche als Männer. „Frauen halten mit ihrer unbezahlten Arbeit viele Systeme am Laufen - und werden gleichzeitig in schlecht bezahlte Teilzeitjobs gedrängt. Das schadet den Frauen und der Wirtschaft! Wir brauchen endlich familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, kostenfreie und flächendeckende Betreuungsangebote für Kinder und pflegebedürftige Angehörige sowie einen Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem ersten Geburtstag in Verbindung mit dem dafür benötigten Personal“, fordert Hörmann.

Regierungsprogramm: Fortschritte, aber kein Grund zum Ausruhen!

Der ÖGB begrüßt die von der neuen Regierung geplanten Maßnahmen zur Lohntransparenz, zum Ausbau der Elementarbildung, Frauengesundheit und zu Monatshygieneartikeln. „Das sind erste Schritte, aber noch lange nicht genug! Die Lohntransparenz-Richtlinie muss rasch und vollständig umgesetzt werden – mit enger Einbindung der Gewerkschaften. Gendermedizin darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern braucht klare Verbesserungen, etwa durch spezialisierte Frauen-Primärversorgungseinheiten. In der Elementarbildung sollen das zweite verpflichtende Kindergartenjahr und die Ausbildungsoffensive rasch in Angriff genommen werden. Dass Monatshygieneartikel und Verhütungsmittel endlich steuerfrei werden sollen und es Gratisprodukte an Schulen geben soll, ist ein wichtiger Erfolg gegen Periodenarmut. Doch wir bleiben dran: Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie jetzt Taten setzt und bis zum nächsten Weltfrauentag weitere Verbesserungen erreicht“, so Hörmann abschließend.

 

Presseaussendung des ÖGB