Bitte nicht stören!
„Kann ich kurz stören?“ – eine höfliche und harmlose Frage, hinter der sich oft so einiges an Mehraufwand verbirgt. Wer bei konzentrierter Arbeit unterbrochen wird, tut sich schwer, wieder in die ursprüngliche Aufgabe zu finden. Die Folgen sind nicht nur Zeitdruck, sondern auch mehr Fehler und Frust.
Gemäß repräsentativer Befragungen zählen Arbeitsunterbrechungen und Störungen zu den bedeutendsten psychischen Belastungen. Eine Arbeitsunterbrechung und Störung ist eine „kurzzeitige Aussetzung einer menschlichen Handlung, welche durch eine externe Quelle verursacht ist“. Wer beim konzentrierten Arbeiten unterbrochen wird, muss eventuell eine zusätzliche Aufgabe übernehmen oder die neue Aufgabe vorziehen. Die vorherige Aufgabe muss dann schneller erledigt oder verschoben werden. Die Folge: Sowohl die Entscheidung über die Erledigung der neuen Aufgabe als auch das Zurückkehren zur ersten Aufgabe kosten Zeit und mentale Ressourcen. Diese Anstrengungen können frustrieren. Selbstzweifel, auch über die Qualität der eigenen Arbeit, können entstehen.
Der Zeigarnik-Effekt
Die russische Psychologin Bluma Zeigarnik beschrieb das Gefühl, trotz eines arbeitsintensiven Arbeitstages keine gute Arbeit geleistet zu haben. Dieser Effekt entsteht unter anderem dadurch, dass wir uns an unerledigte Arbeiten oder an Arbeiten, mit deren Ergebnis wir unzufrieden sind, besser erinnern als an solche, mit denen wir zufrieden sind. Diese Unzufriedenheit kann nicht selten zu Frust, einem Mangel an Wohlbefinden und Stress führen.
Lösungen
Es ist daher wichtig, Lösungen zu entwickeln, um Unterbrechungen auf ein Minimum zu reduzieren. Für Änderungen in der Arbeitsorganisation ist ein systematisches Vorgehen notwendig. Die Identifizierung der Unterbrechungsquellen ist notwendig. Nachhaltige Regelungen können beispielsweise in einem Gesundheitszirkel gemeinsam mit den Beteiligten erstellt werden. Wichtig ist: Alle Seiten müssen die Vereinbarung akzeptieren.
Bitte nicht stören!
Eine mögliche Lösung ist, Zeit für konzentrierte, ungestörte Arbeit zu vereinbaren. Dafür wurde die „Konzentrationsuhr“ entwickelt. Ähnlich wie bei einer Parkuhr für das Auto kann mithilfe des Zeitrades eingestellt werden, bis wann Zeit für ungestörte Arbeit benötigt wird. Doch selbst ein hilfreiches Tool wie die Konzentrationsuhr ist nur dann wirksam, wenn sich die KollegInnen und Vorgesetzten daran halten und wirklich „bitte nicht stören!“.
Die Konzentrationsuhr kann unter (01) 501 65-401 oder auf der Website unter www.svp.at bestellt werden.