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Arbeitsbedingte Erkrankungen

Arbeitsbedingte Erkrankungen verursachen Leid und Kosten. Wirksame Schutzmaßnahmen sind wesentlich für den Erhalt der Gesundheit der Arbeitnehmer:innen und stellen bei einer psychischen oder körperlichen Gefahr im Betrieb eine Verpflichtung für Arbeitgeber:innen dar.

Arbeitsbedingte Erkrankungen sind Erkrankungen, bei denen die Arbeitswelt als verursachender oder als verschlimmernder Faktor eine entscheidende Rolle spielt. Die häufigsten arbeitsbedingten Erkrankungen sind Muskel- und Skeletterkrankungen, Atemwegserkrankungen, Erkrankungen des Verdauungsapparates, psychische Erkrankungen und Herz-Kreislauferkrankungen.

Die Ursachen arbeitsbedingter Erkrankungen sind vielfältige arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, wie etwa häufiges Heben und Tragen schwerer oder unhandlicher Lasten, Zwangshaltungen, aber auch psychosoziale Belastungen, wie beispielsweise geringer Handlungsspielraum, Überforderung und Überlastung, aber auch zu geringe (psychische) Anforderungen.

Sicherheits- und Gesundheitsschutz ist Pflichtaufgabe für Arbeitgeber:innen

Arbeitgeber:innen sind verpflichtet, für Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten in Bezug auf alle Aspekte, die die Arbeit betreffen, zu sorgen. Dazu gehören neben Maßnahmen zur Vermeidung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren und arbeitsbedingter Erkrankungen auch die Information und Unterweisung sowie die Bereitstellung einer geeigneten Organisation und erforderlicher Mittel.

Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen

Arbeit kann positive gesundheitliche Auswirkungen haben, aber auch Auslöser von Erkrankungen und gesundheitlicher Probleme sein. Schlechte Arbeitsbedingungen machen krank – psychisch und körperlich. Zusätzlich zu menschlichem Leid verursachen arbeitsbedingte Erkrankungen hohe wirtschaftliche Kosten für die betroffenen Personen und ihre Familien, für die Wirtschaft, das Gesundheits- und Sozialsystem und für die Gesellschaft insgesamt.

Eine im Auftrag der AK Wien durchgeführten WIFO-Studie (2020) zeigt: Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen verursachen Gesamtkosten von rund 9,9 Milliarden Euro – das sind rund 2.400 Euro pro erwerbstätiger Person.

Der Löwenanteil der Gesamtkosten wird durch arbeitsbedingte Erkrankungen verursacht. Mehr als vier Fünftel aller Folgekosten gehen auf arbeitsbedingte Erkrankungen zurück, weniger als ein Fünftel auf Arbeitsunfälle: Im Jahr 2015 verursachten Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen Gesamtkosten von knapp 10 Mrd. Euro (rund 3 % des BIP). 82 % bzw. 8,1 Mrd. Euro wurden durch arbeitsbedingte Erkrankungen verursacht (1,8 Mrd. Euro durch Arbeitsunfälle).

Präventive Maßnahmen zur Reduktion von Gesundheitsgefahren in der Arbeitswelt haben ein erhebliches positives Potenzial, z. B. durch Steigerung des wirtschaftlichen Outputs, der Erhöhung der langfristigen Arbeitsfähigkeit und des Wohlergehens der Erwerbsbevölkerung.

Links: https://www.gesundearbeit.at/cms/V02/V02_1.9.a/1342638051489/arbeitnehmerinnenschutz/praevention/krank-durch-arbeit-betroffene-zahlen-selbst-die-zeche bzw. zu den auf der Seite angeführten Downloads