Nationale Strategie „Gesundheit im Betrieb“
Ein langes und selbstbestimmtes Leben bei guter Gesundheit ist für uns alle wichtig. Eine wichtige Grundlage dafür liegt auch am Arbeitsplatz. Daher sollen Unternehmen beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement in Zukunft noch besser unterstützt werden.
Das erste der Österreichischen Gesundheitsziele ist gesundheitsförderlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen gewidmet. Auch das Regierungsprogramm setzt einen Fokus auf Prävention und betont, dass Menschen „in ihrer Arbeit gesund bis ins Pensionsalter kommen“ sollen. Um das zu erreichen, ist Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ein wesentlicher Faktor. Betriebe und ArbeitnehmerInnen sollen dabei von aufeinander abgestimmten Unterstützungsleistungen profitieren. Dazu haben die für Arbeit, Gesundheit und Wirtschaft zuständigen Bundesministerien im Vorjahr gemeinsam mit der Sozialversicherung, dem Fonds Gesundes Österreich und den Sozialpartnern den Startschuss für die Nationale Strategie „Gesundheit im Betrieb“ gesetzt.
Ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement
Studien aus dem deutschsprachigen Raum belegen, dass jeder in betriebliche Gesundheitsmaßnahmen investierte Euro bis zu fünfmal zurückkommt.
Ein umfassendes BGM hat positive Auswirkungen für alle:
- für Menschen (bessere Gesundheit, Wohlbefinden, Motivation und Arbeitsklima),
- für Betriebe (höhere Wettbewerbsfähigkeit und geringere krankheitsbedingte Kosten, Erhalt von Know-how) und
- für die öffentliche Hand (geringere Leistungen für Fehlzeiten, Invalidität und Arbeitslosigkeit).
Die Nationale Strategie soll zur Verbesserung der Gesundheit von ArbeitnehmerInnen in Betrieben aller Größen und Branchen beitragen. Die Umsetzung wird dabei von drei Säulen mit einem gemeinsamen Verständnis von BGM getragen (siehe Grafik).
So sollen Sicherheit und Gesundheit Teil der Unternehmenspolitik und -kultur, betriebliches Ziel und Managementaufgabe sein.
Der Weg zum Ziel
Damit bedarfsgerechte Unterstützung zur Verfügung steht und das Thema Gesundheit nachhaltig in betriebliche Abläufe integriert wird, werden die drei Säulen des BGM besser aufeinander abgestimmt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bedürfnisse der ArbeitnehmerInnen und der Betriebe. Durch ein gemeinsames Verständnis von BGM und institutionenübergreifende Zusammenarbeit können betriebliche Ressourcen sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote optimal genutzt und abgestimmt weiterentwickelt werden.
Der Prozess läuft
Bei der Enquete „Gesundheit im Betrieb“ am 28. Mai 2019 wurden die ersten Überlegungen präsentiert. Die Veranstaltung diente als Startschuss für die Umsetzung der Nationalen Strategie. Seit Herbst 2019 sind die Koordinationsgremien auf strategischer und operativer Ebene tätig. An den ersten Maßnahmen wird bereits gearbeitet: an der Entwicklung eines Zielsteuerungssystems, einer Übersicht bestehender Angebote und eines BGM-Basischecks. Weitere Maßnahmen folgen im Laufe dieses Jahres.
Magazin Gesunde Arbeit 2/2020