Desk-Detox: Wie Tapetenwechsel die Erholung in Pausen fördern
Sind Pausen am Arbeitsplatz genauso erholsam wie an anderen betrieblichen Pausenorten? Dieser Frage ist die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einer Befragung nachgegangen. 43 Prozent der befragten Bürobeschäftigten verbringen ihre Pause häufig am Arbeitsplatz – doch wie steht es dabei um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden?
Macht der Pausenort einen Unterschied? Allgemein kann nicht davon ausgegangen werden, dass die positiven Effekte von Pausen an jedem für eine Pause vorgesehenen Ort eintreten. Dennoch wird der Ort der Pause in der Forschung häufig vernachlässigt. Steht kein Pausenbereich im Betrieb zur Verfügung, sind insbesondere Bürobeschäftigte auf eine Pause am Arbeitsplatz angewiesen. Es gibt jedoch erste Hinweise, dass Pausen in der Natur zu einer positiveren Stimmung führen als Pausen im Arbeitsgebäude und dass der Erholungswert von Pausen am Arbeitsplatz geringer eingeschätzt wird. Diese Studien verdeutlichen, dass der Pausenort – und die damit verbundene räumliche Distanz zur Arbeit – die Erholung der Beschäftigten positiv beeinflussen kann.
Warum Pausen am Schreibtisch problematisch sind
Ähnliche Ergebnisse zeigt unsere Befragung in drei deutschen Verwaltungsbetrieben. 43 Prozent verbringen ihre Pause häufig am Arbeitsplatz, schätzen den Erholungswert aber schlechter ein als diejenigen, die nicht häufig dort pausieren. Betrachtet man Indikatoren der Erholung, haben diese Personen ein höheres Risiko, während der Pause über Arbeitsprobleme nachzudenken und weniger gut abschalten zu können. Häufige Pausen am Arbeitsplatz sind zudem mit mehr Unterbrechungen und einer kürzeren Dauer verbunden. Auch besteht ein leicht erhöhtes Risiko für einen schlechteren Gesundheitszustand und ein geringeres Wohlbefinden. Auf die Frage, wer die Pause am ehesten am Arbeitsplatz verbringt, ergibt sich folgendes Bild: Arbeitsbedingungen wie eine Tätigkeit in der Sachbearbeitung, Doppelbüros und hoher Termin- und Leistungsdruck erhöhen das Risiko merklich. Geschlecht, Alter und Führungsverantwortung haben dagegen keinen Einfluss.
Weg vom Arbeitsplatz, hin zur erfolgreichen Erholung
Was kann getan werden, um dieses Pausenverhalten zu verändern? Generell sollten Beschäftigte und Führungskräfte über den Einfluss des Ortes auf die Erholung aufgeklärt und ermuntert werden, den Arbeitsplatz dafür zu verlassen. Betriebliche Erholungstrainings können hier sensibilisieren. Darüber hinaus sollten betriebliche Maßnahmen entwickelt werden, wie die Einrichtung eines ansprechenden Pausenbereichs unter Berücksichtigung der Wünsche der Beschäftigten sowie schneller Erreichbarkeit. Durch die Organisation sozialer Aktivitäten kann die Wahl dieser Pausenbereiche gefördert werden.
Magazin Gesunde Arbeit, Ausgabe 1/2024