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Mensch-Roboter-Szenarien

Mensch und Roboter arbeiten immer öfter und intensiver zusammen. Die Mensch-Roboter-Interaktionen (MRI) sind dermaßen unterschiedlich, dass nun eine Taxonomie der verschiedenen Szenarien erstellt wurde. Dies soll die menschzentrierte MRI-Gestaltung vereinfachen.

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Die BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) in Deutschland hat verschiedene MRI-Szenarien auf ihre Unterschiedlichkeiten untersucht. Daraus soll eine Taxonomie, also eine Klassifizierung und Generalisierbarkeit der einzelnen Anwendungsfelder erreicht werden. Dies wiederum kann die Arbeitsgestaltung von MRI vereinfachen und Handlungsanleitungen können abgeleitet werden.

Drei Klassifikationen

Anhand von Leitfragen wurden drei Klassifikationen vorgenommen, welche hier in aller Kürze dargestellt werden.

1. Interaktionsklassifikationen:

Mensch und Roboter können in drei Varianten interagieren. Die Kooperation und Kollaboration beschreibt die Bearbeitung von Arbeitsaufgaben mit einem gemeinsamen Ziel. Bei der Kooperation werden voneinander unabhängige Teilaufgaben erledigt, z. B. befüllt der Mensch ein Glas, der Roboter bringt anschließend den Deckel auf. Die Kollaboration beschreibt die Zusammenarbeit, z. B. fixiert der Roboter die Autotür in einer Position, während der Mensch die Schrauben anbringt. Die Koexistenz beschreibt das Nebeneinander, ohne an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten (z. B. Reinigungsroboter und Kunden).

2. Roboterklassifikationen:

Es wird zwischen Aufgabenarten, Erscheinungsbild (Morphologie), Einsatzgebiet und Autonomiegrad unterschieden. Fünf Aufgabenarten wurden definiert. Bei der Präzision z. B. wird der Roboter für besonders filigrane Arbeiten eingesetzt. Eine große Rolle spielt die Morphologie. Bei humanoiden Robotern werden häufig menschliche Eigenschaften assoziiert, z. B. die Kommunikation über Sprache. Der Autonomiegrad ist durch mehrere Stufen unterteilt. Es gilt: je autonomer der Roboter, desto seltener muss der Mensch eingreifen.

3. Teamklassifikationen:

Die Aspekte Kommunikationskanal, räumliche Nähe, zeitliche Nähe (synchron oder asynchron) und Teamzusammensetzung, also das Verhältnis zwischen Mensch und Roboter, werden beschrieben. Vor allem bei der räumlichen Nähe ist zu bedenken, dass ein Arbeitsbereich geteilt wird und es zu physischem Kontakt kommen kann.

Nutzen der Taxonomie

Eine Generalisierbarkeit und Beschreibung der MRI mit hohem Detailgrad wurde versucht. Die Einteilungskriterien sind für die Arbeitsgestaltung von bedeutender Rolle. Bei der Anwendung auf konkrete Beispiele sollte pro Variable mindestens eine Ausprägung gewählt werden. Darauf aufbauend lassen sich zukünftige Handlungs- und Sicherheitsleitfäden erstellen.