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Expert:innen für die Evaluierung? Ergonom:innen!

Die Ergonomie als Teilbereich der Arbeitswissenschaften beschäftigt sich mit der menschengerechten Gestaltung der Arbeit. Ziel ist, Arbeitsabläufe und -bedingungen zu verbessern sowie die Arbeitsumgebung und bei der Arbeit verwendete Arbeitsmittel an den Menschen anzupassen.

Gesunde Arbeit

Ergonom:innen analysieren den Arbeitsplatz und beachten dabei vor allem Aspekte der menschengerechten Arbeitsgestaltung. Zu ihrem Tätigkeitsbereich zählt es auch, die ergonomische Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen, wie z. B. bei Anlagen und Robotern, zu überprüfen und zu verbessern.

Weiters befragen sie Beschäftigte zu ihrem Arbeitsplatz und beurteilen die Wirksamkeit von Maßnahmen – immer mit dem Ziel, sichere und gesunde Arbeitsplätze zu schaffen. Sie erarbeiten Konzepte, wie die Arbeitsplatzgestaltung verbessert werden könnte, und begleiten deren Umsetzung. Weiters planen sie Maßnahmen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement und führen Schulungen und Vorträge durch. Die Expertise von Ergonom:innen aus Wissenschaft, Forschung und Entwicklung ist für Beschäftigte und Betriebe von großem Nutzen – insbesondere im Rahmen der gesetzlich verankerten Arbeitsplatzevaluierung.

Ihr Einsatz im Betrieb

Die Einsatzmöglichkeiten von Ergonom:innen sind vielfältig, wie bei Bildschirmarbeit oder Robotik, in der Pflege oder bei Lieferdiensten. Betriebe können große Vorteile daraus ziehen, wenn sie die Arbeitsbedingungen mithilfe von Ergo- oder Trainingstherapeut:innen, Arbeitsmediziner:innen oder Arbeits- und Organisationspsycholog:innen begutachten und verbessern. Darüber hinaus können Absolvent:innen von Ausbildungen wie Gesundheits- und Rehabilitationstechnik zu einem gesundheitsförderlichen Arbeitsumfeld viel beitragen.

Gesundheit erhalten und fördern

Arbeitnehmer:innen gesund erhalten durch menschengerechte (Bewegungs-)Abläufe in der Arbeit – dazu ist eben die Berücksichtigung anatomischer und physiologischer Aspekte ein Schlüsselelement. Doch auch die Gesundheitsförderung ist bei schon schlagend gewordenen Problemen des Muskel- und Skelettapparates umso dringlicher, angesichts des demografischen Wandels werden alternsgerechte Arbeitsgestaltung und eine gute Arbeitsorganisation vom ersten Job an immer wichtiger. Das Interesse von Ergonom:innen an Gesundheit, gepaart mit Freude an der Beratung von Menschen sowie Überzeugungsfähigkeit, fördert den Erfolg bei der Gestaltung einer gesundheitsförderlichen Arbeitsumgebung.

Aber auch die Arbeitnehmer:innen, Betriebsrät:innen und Sicherheitsvertrauenspersonen können sich mithilfe von Fortbildungen, z. B. der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), zu diesem Thema weiterbilden und so Verbesserungsmöglichkeiten im Betrieb erkennen. In der Folge können sie in ihrem Betrieb auf die Vorteile eines ergonomischen Arbeitsumfeldes hinweisen und die Umsetzung von Maßnahmen anstoßen.

Die Botschaft: Nutzt das Fachwissen der Ergonom:innen als Expert:innen für die Evaluierung der Arbeitsplätze und verbessert die Qualität der Umsetzung. Das ist eine Investition in die Zukunft der Arbeitnehmer:innen als auch des Betriebes.

Magazin Gesunde Arbeit 1/2025, Stamm-Ausgabe