sezonieri – Für faire Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft
Sezonieri informiert Erntearbeiter:innen über ihre Rechte und leistet einen Beitrag dazu, dass wenigstens die bestehenden rechtlichen Regeln, insbesondere betreffend Bezahlung, menschenwürdige Behandlung und Unterbringung sowie Arbeitsschutz, eingehalten werden.
Lange Arbeitstage bei Regen oder in der prallen Sonne, kaum freie Tage über Monate, niedrige Löhne, fehlende Wertschätzung. Die Arbeit in der Ernte und Produktion von Gemüse, Obst und Wein in Österreich ist hart. Sie wird hauptsächlich von migrantischen Arbeitskräften verrichtet: aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn, aber auch von Nicht-EU-Bürger:innen aus Serbien, der Ukraine und Albanien.
Schätzungen zufolge – eine genaue Zahl gibt es nicht – arbeiten um die 15.000 Menschen unter derartig harten, die meisten davon unter prekären Bedingungen, halten sich über wenige Monate für die saisonale Arbeit in Österreich auf, isoliert in ländlichen Regionen. Sie haben kaum Kontakt zur heimischen Bevölkerung, wenige bis keine Möglichkeiten Deutsch zu lernen und kennen häufig nicht ihre Arbeitsrechte. Selbst wenn sie diese kennen, nehmen sie oftmals die Überausbeutung ihrer Arbeit in Kauf, aus Angst, die Beschäftigung zu verlieren.
Für die Gewerkschaft sind sie eine schwer zu erreichende und organisierende Zielgruppe. Vor diesem Hintergrund gründete 2014 die für die Landwirtschaft zuständige Teilgewerkschaft im ÖGB, die Produktionsgewerkschaft PRO-GE, gemeinsam mit Aktivist:innen und NGOs die sezonieri-Kampagne für die Rechte von Erntearbeiter:innen in Österreich.
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