Ergonomie, Licht und Farbe: Das Trio für gesunde Arbeit
Eine durchdachte Licht- und Farbgestaltung reduziert Beanspruchungen, fördert die Produktivität und die körperliche sowie psychische Gesundheit. Betriebe, die auf diese Faktoren setzen, investieren langfristig in die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten.
Die Bedeutung von Licht für Körper und Geist wird oftmals unterschätzt. Licht beeinflusst unsere innere Uhr bzw. den zirkadianen Rhythmus, der für Schlaf-Wach-Zyklen und die allgemeine Energie verantwortlich ist. Tageslicht stimuliert die Produktion von Serotonin, das die Stimmung hebt und die Konzentration fördert. Gute Belichtung und Beleuchtung tragen zur Entlastung der Augen bei. Arbeiten bei unzureichendem Licht verbraucht unnötig Energie, belastet den Organismus und führt zu Verspannungen sowie Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen.
Natürliche und künstliche Lichtquellen
Natürliche Belichtung ist stets zu bevorzugen, da Tageslicht unser Wohlbefinden fördert. In Innenräumen reicht das Tageslicht jedoch oft nicht aus, um die Arbeit (gut) ausführen zu können. Eine optimale Mischung aus Tageslicht sowie direkter und indirekter Beleuchtung – abgestimmt auf die Arbeitsaufgabe, Tageszeit und das Alter des Arbeitnehmers bzw. der Arbeitnehmerin – ist daher unerlässlich.
Farbe und Raumwirkung
Bereits Johann Wolfgang von Goethe bemerkte einst: „Die Erfahrung lehrt uns, dass die einzelnen Farben besondere Gemütsstimmungen geben.“ Grautöne und Weiß wirken steril, Naturfarben wie Braun für Fußböden sowie grüne Pflanzen schaffen eine beruhigende Atmosphäre. Grün fördert Ruhe und Konzentration, Braun vermittelt Stabilität – diese Farben unterstützen das Wohlbefinden und fördern eine produktive Arbeitsweise. Das Trio Licht, Raumwirkung und Ergonomie ist untrennbar miteinander verbunden.
Tipps für die Praxis
- Maximierung des Tageslichts: Arbeitsplätze sollten so positioniert werden, dass sie von natürlichem Licht profitieren, ohne Blendungen zu verursachen.
- Steuerbare Lichtquellen: Dimmbare Leuchten mit individuell steuerbarer Lichttemperatur ermöglichen es den Beschäftigten, die Beleuchtung nach ihren Bedürfnissen zu gestalten.
- Licht für unterschiedliche Aufgaben: Ein Variieren der Lichtstärke je nach Aufgabe schafft Wohlbefinden und unterstützt gutes Sehen für die erforderliche Arbeitstätigkeit.
- Lichtfarbe anpassen: Die Lichtfarbe sollte je nach Tageszeit angepasst werden, um den natürlichen zirkadianen Rhythmus zu unterstützen.
Rechtliche Grundlagen
Wichtig ist auch: Laut dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) sind Arbeitgeber:innen verpflichtet, für eine angemessene Belichtung und Beleuchtung zu sorgen, um die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Die Arbeitsstättenverordnung (AStV) legt u. a. konkrete Anforderungen an Lichtstärke und Blendfreiheit fest, um eine gesunde Arbeitsumgebung zu fördern.
Veranstaltungstipp:
Veranstaltungen rund um ergonomische Raumgestaltung finden Sie auf www.elkemitterer.at oder www.oeae.at.
Magazin Gesunde Arbeit 1/2025, Stamm-Ausgabe