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Gute Arbeitsplatzevaluierung durch Mitwirkung des Betriebsrats

Der Arbeiterbetriebsrat bei BRP-Rotax ging bei der Umsetzung der Arbeitsplatzevaluierung neue Wege. Durch Schulung der Betriebsratsmitglieder aller Abteilungen wurde eine umfassende, qualifizierte und praxisnahe Beteiligung erreicht. Das Resultat kann sich sehen lassen.

Adobe Stock / Martin Barraud/KOTO

Das Sicherheitsniveau bei der Firma BRP-Rotax ist traditionell hoch. Am Standort in Gunskirchen in Oberösterreich, mit über 1.700 Beschäftigten, werden Antriebssysteme für den Freizeit- und Powersportbereich entwickelt. „Dass Sicherheit und Gesundheitsschutz absolute Priorität haben, darüber gibt es bei uns keine zwei Meinungen“, so Richard Illy, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrats. Unklarheiten tauchen lediglich dann auf, wenn der kanadische Mutterkonzern nordamerikanische Vorgaben in Österreich umsetzen will, wo ein anderes Rechtssystem herrscht. Einen solchen Fall nahm Richard Illy zum Anlass, um sich die Arbeitsplatzevaluierungen generell anzusehen.

Externe Beratung

„Wir hatten den Eindruck, dass unsere Evaluierungen zwar gut sind, aber es doch da und dort ein Update braucht. Keine Aufgabe, die ein einzelner Betriebsrat bei dieser Unternehmensgröße stemmen kann“, berichtet Illy. Zunächst zog er also den betreuenden Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft PRO-GE und die Arbeiterkammer Oberösterreich bei. Auch die Arbeitsinspektion wurde beratend hinzugezogen. Es wurde deutlich, dass eine Überarbeitung sämtlicher Evaluierungen im Produktionsbereich sinnvoll ist. Um bei dieser Mammutaufgabe eine umfassende Beteiligung des Betriebsrats sicherzustellen, fasste Richard Illy den Entschluss, das gesamte Gremium damit zu betrauen. Gemeinsam mit der Arbeiterkammer wurde ein Schulungskonzept für Oktober 2023 ausgearbeitet und die 18 Mitglieder des Arbeiterbetriebsrats wurden für ihre Beteiligung bei der Arbeitsplatzevaluierung qualifiziert.

Gelebte Mitwirkung

Die Abteilungsbetriebsrät:innen bringen sich nun genau dort ein, wo sie auch das größte Wissen haben – in ihren jeweiligen Bereichen. „Die Arbeitsplatzevaluierung mit neuem Elan gemeinsam anzugehen, hat auch die Zusammenarbeit mit anderen Akteur:innen verbessert. Insbesondere mit unseren Sicherheitsfachkräften sind wir in intensivem Austausch“, freut sich der Betriebsratsvorsitzende. Als weitere wichtige Ansprechpartner:innen nennt er Sicherheitsvertrauenspersonen, Arbeitsmedizin und die Führungskräfte.
Die beteiligungsorientierte Vorgehensweise zeigt Wirkung. Insbesondere im Bereich der Arbeitsstoffe und bei unfallgefährdeten Arbeitsprozessen sind bereits Verbesserungen erzielt worden. Bei BRP-Rotax entwickelt sich die intensive Mitwirkung des Betriebsrats bei der Arbeitsplatzevaluierung zu einer Erfolgsstory. Nachahmung durchaus empfohlen.

Magazin Gesunde Arbeit, Ausgabe 1/2024