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Mobbing am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Prävention

Mobbing am Arbeitsplatz beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit der Betroffenen, sondern hat auch gravierende Auswirkungen auf den Betrieb. Oft liegt die Wurzel in schlechten bzw. ungünstig gestalteten Arbeitsbedingungen, bei denen angesetzt werden muss.

Mobbingprävention setzt bei den Arbeitsbedingungen an! Adobe Stock / New Africa

Mobbing am Arbeitsplatz bedeutet, verkürzt gesagt, die direkte Ausgrenzung, Schikane oder Terrorisierung einzelner Arbeitnehmer:innen. Charakteristisch ist dabei, dass diese Attacken wiederholt, systematisch und über längere Zeit erfolgen sowie die Absicht verfolgen, Betroffenen Schaden zuzufügen bzw. diese vom Arbeitsplatz auszustoßen.
Wichtig ist hierbei: Mobbing ist ein prozesshaftes, schleichendes Geschehen. Vor dem Hintergrund ungelöster Konflikte wird dabei eine Person „stellvertretend“ zum/zur „Blitzableiter:in“. Beginnend mit einzelnen Vorfällen nehmen die Schikanen (z. B. Beleidigungen, Demütigungen, Ignorieren, Übertragung sinnloser Arbeitsaufgaben, körperliche Misshandlung) an Häufigkeit und Intensität zu. Wichtig ist auch: Jeder Mensch besitzt Eigenschaften, die „Anlass“ für Mobbing sein können, wie etwa Beliebtheit, Engagement, Qualifikationen, Kleidung, Alter, Größe, Geschlecht oder „Anderssein“. Mobbing kann letztlich jede und jeden treffen.

Folgen von Mobbing

Die Folgen von Mobbing können sich psychisch (z. B. Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Verzweiflung, Depression) und/oder körperlich (z. B. Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Herz-Kreislauf-Probleme) äußern und bis zum Suizid(-versuch) führen. Laut einer Studie der deutschen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2002) erkranken 43,9 Prozent der von Mobbing Betroffenen, davon ist fast die Hälfte mehr als sechs Wochen krank. Bei 98,7 Prozent der Betroffenen ergeben sich Auswirkungen auf das Arbeits- und Leistungsverhalten. Auch für Betriebe, in denen Mobbing auftritt, hat das negative Konsequenzen: Eine Verschlechterung des Betriebsklimas und der Arbeitsergebnisse, weniger Arbeitsmotivation, mehr Fehlzeiten, Imageschäden, Abwanderung qualifizierter Beschäftigter sind Beispiele hierfür.

Mobbingprävention

Schlechte Arbeitsbedingungen und Organisationskultur schaffen ein Umfeld, in dem Mobbing im Betrieb entstehen kann. Unklare Kompetenzverteilungen und Hierarchien, unzureichende Arbeitsorganisation oder -gestaltung, wirtschaftliche Schwierigkeiten des Unternehmens sowie Über- oder Unterforderung, aber auch eine schwache Führung oder Ungerechtigkeiten erhöhen etwa das Risiko für Mobbing.
Arbeitgeber:innen müssen für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer:innen sorgen. Erfährt der/die Arbeitgeber:in von Mobbinghandlungen, ist dieser/diese zum Einschreiten verpflichtet und er/sie hat die betroffene Person vor weiteren Angriffen zu schützen. Damit es nicht so weit kommt, sind jedoch vorbeugende Schritte erforderlich: Es gilt, jene Arbeitsbedingungen, die Mobbing begünstigen bzw. zu Mobbing führen können, zu analysieren und Gegenmaßnahmen zu setzen – und zwar bevor Mobbing auftritt.

Magazin Gesunde Arbeit, Ausgabe 4/2024