Ausgebrannt durch die Arbeit? Das muss nicht sein!
Die neu überarbeitete Broschüre „Ausgebrannt? Burnout: Risikofaktoren und Maßnahmen im Betrieb“ des ÖGB zeigt, wie man die Ursachen von Burn-out erkennt, die Risiken minimiert – und wer hilft, bevor es zu spät ist.
Es gibt wohl kaum Beschäftigte, die nicht mit Stress in der Arbeit konfrontiert sind. Wenn es sich dabei um kurze Phasen handelt und es rasch die Möglichkeit zu Erholung gibt, dann sind die gesundheitlichen Risiken gering. Aber wenn dieser arbeitsbedingte Stress dauerhaft anhält und es keine Möglichkeiten gibt, diese Belastungen abzufedern, dann drohen gesundheitliche Schäden. Hier sind die Arbeitgeber:innen in der Verantwortung! Ihre Aufgabe ist es, für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu sorgen, das umfasst – natürlich – auch die psychische Gesundheit. Nichtsdestotrotz kommt dem Betriebsrat und den Sicherheitsvertrauenspersonen eine wichtige Rolle in der Prävention oder bei der Unterstützung von betroffenen Kolleg:innen zu.
Es kann jede oder jeden treffen!
Erfreulicherweise rutscht Burn-out langsam aus dem stigmatisierten Eck heraus. Leider auch deshalb, weil psychische Belastungen immer häufiger werden. Fast 60 Prozent aller Beschäftigten sind von mindestens einem psychischen Belastungsfaktor am Arbeitsplatz betroffen, am häufigsten treten starker Zeitdruck und Arbeitsüberlastung auf (Quelle: Statistik Austria, 2020). Also genau jene Faktoren, die chronischen Stress und damit Burn-out verursachen können.
Burn-out tritt selten plötzlich auf, sondern ist meist ein schleichender Prozess. Am Beginn stehen Gefühle wie Unzufriedenheit und Ärger. Später kommen häufig Leistungsschwankungen und Rückzug von den Kolleg:innen oder im Privaten hinzu. Die letzten Stadien sind Resignation, Depression oder psychosomatische Störungen und Handlungsunfähigkeit – das „Ausgebranntsein“.
Arbeitgeber:innen müssen handeln!
Das stärkste Instrument zur Prävention auf der betrieblichen Ebene ist die Evaluierung psychischer Belastungen gemäß § 4 des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes. Darauf aufbauend sollen geeignete Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten gesetzt werden. In der Broschüre finden sich zahlreiche Vorschläge, zu welchen Themen Betriebsräte eine Betriebsvereinbarung abschließen können, die einen positiven Effekt haben. Das umfasst etwa Betriebsvereinbarungen zur Arbeitszeitgestaltung oder für Sabbaticals und andere Berufspausen oder um regelmäßige Mitarbeiter:innengespräche zu etablieren, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch die Betriebliche Gesundheitsförderung kann hier aufbauend auf einen guten Arbeitnehmer:innenschutz dazu beitragen, dass sich die psychische Gesundheit im Betrieb verbessert.
Es gibt Unterstützung für dich!
Die neue Burn-out-Broschüre stellt eine Orientierungshilfe dar. Sie bietet einige grundsätzliche Informationen zu Burn-out und dessen Verlauf. Darauf aufbauend zeigt sie unterschiedliche Handlungsoptionen im Betrieb, aber auch Unterstützungsangebote für Betroffene auf. Die Broschüre kann unter service@oegb.at bestellt werden.
Magazin Gesunde Arbeit, Ausgabe 2/2024