Verbesserte Sicherheit durch Schulungen in virtueller Realität

Um sicherzustellen, dass das in persönlichen Erstunterweisungen und Schulungen Gelernte auch verstanden wurde, werden diese möglichst praxisnah von Menschen durchgeführt. Doch was ist mit den potenziellen Gefahren, die zu selten auftreten oder zu gefährlich sind, um sie im realen Betrieb zu zeigen? Wie geht man mit Sprachbarrieren um? Hier kann man gezielt neue Technologien als Ergänzung einsetzen. Derartige innovative digitale Methoden werden zunehmend in verschiedenen Branchen eingesetzt, um Schulungen und Unterweisungen zu ergänzen und Arbeitnehmer:innen besser auf potenzielle Gefahrensituationen vorzubereiten.

VR-Technologie für Staplerausbildung

Ein wegweisendes Beispiel für den Einsatz von VR (virtuelle Realität) im Arbeitnehmer:innenschutz ist das Projekt StaTrainXR, das von der Produktionsgewerkschaft PRO-GE in Kooperation mit dem BFI Steiermark und der AUVA ins Leben gerufen wurde. Finanziert aus Mitteln des Digitalisierungsfonds der AK Wien, zielt dieses Projekt darauf ab, VR-Technologie in die Staplerausbildung zu integrieren, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern und Unfälle zu reduzieren.

Teilnehmer:innen des Staplerkurses am BFI Steiermark sowie Staplerfahrer:innen, die über die Gewerkschaft PRO-GE Zugang zur Technologie erhalten, können von den Vorteilen dieser innovativen Schulungsmethode profitieren. Das von Expert:innen im Arbeitnehmer:innenschutz entwickelte Programm ermöglicht es den Nutzer:innen, gefährliche Situationen am Stapler virtuell zu erleben und zu üben. Dabei können verschiedene Szenarien simuliert werden, die im realen Arbeitsumfeld schwer oder gar nicht nachgestellt werden können, wie beispielsweise unsachgemäße Beladung oder große tote Winkel.

Umfangreiche Ausbildung

Eine besondere Ergänzung zur Staplerausbildung ist der umfangreiche Vokabelkurs, der den Teilnehmer:innen hilft, die Fachbegriffe in verschiedenen Sprachen zu erlernen. Neben den gängigen Sprachen wie Deutsch, Englisch und Türkisch können die Kursteilnehmer:innen sogar in regionalen Dialekten wie Steirisch lernen. Sie bekommen die Begriffe in ihrer gewählten Sprache gezeigt und auf „Österreichisch“ oder Deutsch übersetzt. Dieser Ansatz gewährleistet, dass alle Nutzer:innen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren Sprachkenntnissen, die Schulungsinhalte verstehen und umsetzen können.
Insgesamt zeigt das Projekt StaTrainXR, wie innovative Technologien wie virtuelle Realität dazu beitragen können, den Arbeitnehmer:innenschutz zu verbessern und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen. Durch die Integration von VR in Schulungen und Unterweisungen können Kolleg:innen besser auf potenzielle Gefahrensituationen vorbereitet werden, was letztendlich zu weniger Unfällen und einer sichereren Arbeitsumgebung führt.